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Montevideo - Ein Land als Stadt

von Max

3. Dezember - 7. Dezember 2022

Wieder sind wir zurück in Buenos Aires und der Plan ist kugelsicher: wir schauen uns das WM-Achtelfinale im Herzen der argentinischen Begeisterung an, wechseln dann nach Uruguay und werden dann zwei Tage später Zeugen des Achtelfinales von Uruguay. Es klappt nur so halb: Uruguay fehlt ein Tor, um nicht in der Vorrunde auszuscheiden. Dann eben nur die Argentinier.

AustralienKontrast

Auf dem plaza von San Telmo wird schon wie bei unserem letzen Besuch Tango getanzt. Aber nur bis 16 Uhr. Dann versammeln sich alle vor den Bildschirmen. Ich sehe, wie die örtlichen Trinkfreunde am Aufbau einer Leinwand herumhantieren und sichere uns rechtzeitig Plätze recht weit vorne. Die Stimmung ist leicht aufgeladen. Die Jungs haben nach 15 Minuten auch schon das WLAN eingerichtet, aber so richtig gut sehen wir nicht. Das Bild hat einen Kontrast wie damals beim public viewing des deutschen Achtelfinals gegen Schweden in Leipzig, bei dem ich bis zum Abpfiff dachte, Deutschland hätte 3:0 gewonnen. Aber gut, Messi macht sein Tor, Argentinien gewinnt, alle sind happy, wir auch.

ColoniaExpress

Zum Sonnenuntergang bringt uns die Fähre von Colonia Express über den Rio de la Plata nach Uruguay. Hier die Fluggastbrücke - das letzte Bild aus Argentinien.

Weihnachtsbaum

Wieder ein neues Land. Noch nie wurden wir so weihnachtlich begrüßt wie in Montevideo. Endlich können wir wieder am Automaten Geld abheben. Es gibt nur einen Kurs für Uruguayanische Pesos.

ParkBurg

Aber dieses neue Land verlangt ziemlich viele seiner Pesos für seine Güter. Parks sind natürlich trotzdem frei.

Strand

Warum hatten Bahia Blanca und Buenos Aires eigentlich nicht so einen wundervollen Strand direkt an der Stadt? Das Wasser ist warm und nicht klar, aber sanft.

LilaBlumen

Insgesamt vermittelt Montevideo eine ruhige, gemütliche Atmosphäre. Keine Hektik, sondern rundum Wohlfühlcharakter.

Theater

Das Theater bei unserer letzten Free Walking Tour auf Spanisch. Wir haben damit gleich in Mexiko angefangen und haben es bis hier geschafft. Das sind die Tage, an denen wir vielleicht so gut Spanisch verstehen wie nie wieder.

NormaleStadt

Uruguay ist eine Stadt mit ein paar Bauernhöfen im Hinterland. Die knappe Hälfte der 3,5 Millionen Einwohner des Staates leben hier. Von den 10 klassischen südamerikanischen Ländern die kleinste und jüngste Nation, die wohl dennoch am besten funktioniert in Lateinamerika, geprägt durch Unabhängigkeitskämpfe gegen Spanien und Brasilien. Das Präsidentengebäude ist kein Palast, sondern ein unscheinbarer Funktionalbau am Hauptplatz, in den man ein- und ausspazieren kann. Gleichgeschlechtliche Ehe und der Konsum von Marihuana wurden hier in den letzen Jahren ohne großen Aufruhr legalisiert. Der Staat hat sich komplett von Religion entkoppelt. Weihnachten ist hier das "Fest der Familie" und Ostern die "Woche des Tourismus". Kann man so machen.

Doppelmoral

Eine Meinung auf der Hauptkirche der Stadt.

Sprung

Ein Mann, der lieber im grauen Hafenviertel schwimmen geht als am flachen Strand.

SpiritIslandWandbild

Ein Wandbild, dass uns sehr an das große und großartige Spiel "Spirit Island" erinnert, in dem Naturgeister eine Insel gemeinsam vor menschlichen Invasoren beschützen.

BäckerTeureMilch

Ein Gebäck, das im weltweiten Konsens hervorragend hergestellt wird, ist pan au chocolate. Hier hatten wir das Gefühl, dass wir für das Glas Milch ein bisschen über den Tisch gezogen wurden. Für drei Tag ist es okay, aber sollte jemand längere Zeit in Uruguay Urlaub machen - was eher unwahrscheinlich ist - könnte das teuer werden.

Ausblick1930

Wir fahren in einem verglasten Fahrstuhl an der Fassade des städtischen Aussichtsturms hinauf. Von oben sieht es so idyllisch aus wie unten. Eine Stadt voller Grün am Blau. Von weitem sehen wir schon den Flughafen für morgen und dazu den Ort der Austragung der ersten Fußball-Weltmeisterschaft in 1930. Dann wird uns bewusst, dass wir seit April auch die Stadien der WM-Finals von 1950, 1970, 1978, 1986 und 2014 gesehen oder betreten haben. Und vielleicht kommen noch die von 2002 und 2022 dazu, denken wir.

KonfuziusVorahnung

Eine Vorahnung für unser nächstes Kapitel in Indochina.

MaxSonnenuntergang

Bei Sonnenuntergang gehen wir noch einmal zum Strand und gehen ein letztes Mal in Amerika schwimmen.

AllesLila

Alles lila.

StrandLila

Alles.

LetztesMalAmerika

Und eine Österreicherin stellt fest, dass sie dann jetzt mal ein Foto von uns mit ihrem Handy aufnehmen wird. Okay, aber dann bitte auch mit unserem, meinen wir. Und das ist es dann, das letzte Nicht-Selfie von uns in Lateinamerika.
Was wir in den nächsten zwei Tagen betreiben werden, ist schwer surreal, wir lassen es dann jetzt einfach passieren.

Bis hierher hatten wir keine Zeit oder Muße, Gedanken über das Danach zu kreieren. Aber dass wir jetzt aufbrechen, wir denken, das passt uns schon recht gut. Für die, die auch mit dem Gedanken spielen: 8 Monate und 3 Tage sind ein guter Zeitrahmen für die 7 Länder, die wir uns angeschaut haben.