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Puerto Angel - Pazifische Idylle

von Max

29. April - 05. Mai 2022

Von gebirgig nach flach, vom Inland zur Küste, von kühl zu wunderbar mollig, von Hippie-Zentrum zum Fischerdörfchen. Puerto Angel ist in so ziemlich allem das Gegenteil von San Cristóbal. Man sieht hier wieder Leguane! Ich find sie sympathisch, denn wir haben etwas gemeinsam: Je näher die Außentemperatur an der eigenen Körpertemperatur, desto besser die Laune.

Mit Rucksack

Hier steigen wir aus unserem ersten Nachtbus. Wir fahren von Sieben bis Sieben. Mit Schlafen tun wir uns erst schwer. Für den Ausblick sitzen wir ganz vorne, haben aber leider keine Beinfreiheit. Dazu kommt, dass ungefähr bis Mitternacht noch munter die üblichen Filme gezeigt werden. Mitten in der Nacht wacht Talja auf und hat auf einmal einen Soldaten mit Maschinengewehr vor sich stehen. Kurzer Schreckmoment, aber solche Kontrollen passieren hier häufig. Ein bisschen Schlaf bekommen wir dann doch noch.

Hotel La Buena Vista

Unser Hotel hier ist der Wahnsinn. Hier mal eine Darstellung. Die Anlage erstreckt sich 120 Stufen hoch an einem Hang, garniert mit den Hütten und Unterkünften. Alles besteht aus Holz und Stein. Fast so, als sei es aus der Natur heraus gewachsen. Ganz oben ist der große, warme Pool. Die zwei obligatorischen Hotelhunde schleichen permanent über die Treppen oder liegen vor unserer Tür zum Bad.

Pazifikblick

Und als wir es bis nach ganz oben geschafft haben, werden wir mit dem ersten Blick auf den Pazifik belohnt.

Schaukel

Fast jeder Ort hier schmückt sich mit so einem bunten Schriftzug, selbst ein ursprüngliches Dörfchen wie Puerto Angel. Mit dem Fotograf kann man nicht immer Glück haben. Zum Glück hat es nicht wehgetan, als er Taljas Füße abgeschnitten hat.

Talja Shore

Hab ich schon erwähnt, dass wir uns hier vom ersten Moment an sehr wohl fühlen? Überrascht von der Schönheit des Hotels, erfreut über die zwei Minuten zur Bucht, erleichtert, dass es hier keine Tourenanbieter, Souvenirläden usw. gibt.

Bei Miguel Ein Bild von unserer schönen Bucht. Da wir diesmal nicht in einem Hostel residieren (es gibt hier auch keines), haben wir auch keine Küche zur Verfügung und gehen oft essen. Was dabei meistens auf den Teller kommt, ist natürlich Fisch. Das Bild hier entsteht kurz nach unserem ersten Fischmahl. Serviert wurde panierte Schuhsohle. Ganz so schlimm wars nicht, doch in den nächsten Tagen schmeckt es dann besser.
Zucker-Marken

Wo wir grad von Nahrung reden. Das Bild hier zeigt eine Packung Kekse. Rechts sieht man die Marken, die hier äquivalent zur deutschen Lebensmittel-Ampel überall abgedruckt werden müssen. Das hier ist ein besonders frecher Keks: Zu viele Kalorien, zu viel Zucker, zu viele gesättigte Fettsäuren, zu viel Natrium. Es ist vielleicht keine Überraschung, dass alle Limos und alle Kekse mindestens zwei bis drei von diesen Warnhinweisen haben, aber es führt dazu, dass man durch die Regale schleicht und immer wieder abgeschreckt wird. Vernünftig sind die Hinweise aber auf jeden Fall. Unseren Erzfeind "Hinzugefügte Süßungsmittel" können wir so immer schnell detektieren.

Colectivo

Die Colectivos hier sind keine Vans, sondern Jeeps mit einer Tragefläche, mit Plane überdacht. Damit fahren wir die hügeligen Küstenstraßen entlang und können vorne über der Fahrerkabine rausschauen. Die erste Achterbahnfahrt auf unserer Reise. Hier fahren wir in die Nachbarorte Zipolite und Mazunte, die Orte, die Backpacker normalerweise ansteuern.

Talja Gischt

Zwischen zwei Stränden in Mazunte müssen wir uns in diese Felsenbucht retten, wenn grade keine Welle angerollt kommt.

Max Gischt

Yeah. Die Sonne trocknet die Hose sowieso in vier Minuten.

Talja happy Essen

Ein paar Jungs betreiben in Zipolite ein Restaurant, in dem sie Pizza in einen großen Steinofen schieben und riesige Fische auf den noch größeren Grill werfen. Ein lokales Start-Up nach unserem Geschmack.

RMD-MCI

Champions League wird hier zur Nachmittagsveranstaltung. Nachdem das Halbfinal-Hinspiel zwischen Manchester City und Real Madrid letzte Woche in einem atemberaubenden 4:3 ausging, plädiere ich dafür, das Rückspiel live in einem Restaurant zu schauen. Wer es nicht gesehen hat: City führt bis zur 90. Minute verdient mit 1:0 (also 5:3), lässt ein paar gute Chancen aus, kassiert dann wahnsinnigerweise zwei Tore von Real, die in der Verlängerung noch das dritte nachlegen und ins Finale einziehen. Keiner weiß, wie sie das eigentlich gemacht haben. Die Mexikaner hier sind Real-Fans. Ihr könnt euch vorstellen, wie die sich gefreut haben.

Hotel Hängematte

Zurück in unser Hotel. Immer wenn ich in der Hängematte hier entspannen will, verscheut mich Talja, um selber drin zu liegen. Ich glaube, am Ende der sechs Tage hier lag ich nur 30 Minuten in der guten alten hamaca. Ich werde mich rächen.

qwarto

Jeden Tag gibt's hier Frühstück am Hotel (Quesadillas, Joghurt mit Granola, Pancakes, Crepes, ...). Auf der Essensterrasse gibt es diese schönen großen Holztische, an denen wir jeden Morgen bequem kwarto spielen können (Danke @Nele!).

Pool am Grund

Der Pool ist ungefähr 6m x 15m groß und oft ganz für uns alleine. Das Wasser ist unanständig warm, es gibt Holzliegen und Schattenplätze.

Pool am Grund

Unter den 120.000 Mosaiksteinchen haben sich auch zwei Schildkröten versteckt. Ich verbringe die ein oder andere Stunde damit, mit den tortugas am Grund des Pools um die Wette zu schwimmen. Wir üben unzählige Kopfsprünge, Vorwärts- und Rückwärtsrollen. Tauchen, unsere Bücher lesen, auf den Pazifik schauen. So nah wie hier sind wir dem Paradies noch nie gekommen.

Hotel Eichhorn

Das dritte Haustier neben den beiden Hunden ist dieses freche Hörnchen, was in den Bäumen vor unserem Fenster unterwegs ist. Aber etwas auffälliger sind doch unsere vierbeinigen Freunde. Eines Abends schreibe ich auf der Terrasse noch etwas an unserem Blog hier. Hund #1 und Hund #2 leisten mir Gesellschaft. Dann wird es wird Nacht. Das ganze Städtlein wandelt sich zum Hundezirkus. Das funktioniert dann folgendermaßen. Hund Meier fängt irgendwo im Ort an zu bellen. Hund Schneider und drei weitere Hunde stimmen ein. Meine Hunde hier springen auf, reißen davon und bellen mit im Orchester, was mittlerweile schon zu einem unerträglichen Lärm angeschwollen ist. Man jault und bellt und kläfft so 10 Minuten, bevor Mensch denkt, ja, habt ihrs jetzt. Meine Hunde kommen zurückgetrottet, legen sich hin. Zwei Minuten später geht der ganze Spaß von vorne los. Aufspringen, losbellen, nachforschen, (was Böses tun), zurückschleichen.

Hafen nochmal

Einfach nochmal ein Bild vom Hafenrestaurant. Wir hatten einen sehr stabilen Fisch. Die grüne Salsa hier war phänomenal.

Stinkfisch

Falls wir mal im Dunkeln nach Hause kommen mussten, hat uns der Fisch hier vor unserm Hotel den Weg geleitet. Und zwar nicht, weil er geleuchtet hat.

Boot schieben

Hier wurde ich spontan zum Bootschieben eingeladen. Das war ein ziemlicher Kraftakt. Bemerkenswert ist auch die andere Richtung. Wenn die Fischerboote vom Meer kommen, fahren sie einfach mit Vollgas auf den Strand, bis sie irgendwann stecken bleiben.

Talja Wellen

Noch ein bisschen Fotoshooting in Zipolite zum Abschied. Links von Taljas Kopf kann man eine rote Flagge erahnen. Rote Flaggen waren überall am Strand, dazu war niemand außer ein paar Surfer im Wasser. Und die Wellen sahen so wunderbar aus! 3m, 4m, ein flach abfallender Strand. Wir recherchieren. "Zipolite" ist Zapotekisch und kann mit "Strand des Todes" übersetzt werden. Angeblich sollen hier regelmäßig Leute aufgrund starker Untergrundströmungen ertrinken. Wir sind nicht ertrunken, aber wäre ich wirklich zu den tollen Wellen hingepaddelt, wer weiß...

Sonnennuntergang

Hier ist auch einer der einzigen Nacktstrände in Mexiko!
Nach 6 Tagen Entspannung ruft die nächste Stadt, ruft das Inland. Wir sehen uns in Oaxaca!