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Ho-Chi-Minh-Stadt, Teil 2 - Kultur & Wasser

von Max

14. Dezember - 17. Dezember 2022

Die fast schon obligatorische Erkältung nach der Anstrengung ("und schlechten Flugzeugluft" wollte ich schreiben, aber ich habe erst letztens gelernt, dass in einem Flugzeug die Luft im Zuge der Aufrechterhaltung des Kabinendrucks fast minütlich komplett ausgetauscht wird) der letzten Woche sucht uns heim und schränkt unseren Handlungsspielraum etwas ein. Wieder schauen wir nachts das argentinische WM-Spiel, wieder gewinnen die Blauweißen, diesmal mit 3:0 gegen die Kroaten. Es wird keine "Kneipenschlägerei mit Ball", wie ein Podcast es vorhergesehen hatte, sondern eine klare Angelegenheit mit weiteren genialen Momenten von Lionel "Ich schlürf hier mal übern Platz" Messi und Co.

Theater

Wie so Einiges in Ho-Chi-Minh-City macht auch das Opernhaus den Eindruck französischer Architektur.

TaljaOberrang

Wir machen uns so schick, wie es unsere Backpacks nach gut 8 Monaten hergeben und posieren hier auf dem Oberrang kurz vor der Show des "Bamboo Circus".

TheaterSelfie

Unsere Plätze sind dann natürlich auf dem Parkett am Rand, wir zahlen ja nicht das Dreifache, um das Gleiche zu sehen. Wenn man sich umschaut, sieht man, dass die Vorstellung definitiv für Touristen ausgelegt ist.

DieCrew

Macht aber nichts, dass es für Touristen ist. Es ist nämlich außerdem exzellent, was die Jungs und Mädels hier zeigen. Eine Show, die erst ruhig-mystisch Akrobatik mit ganz viel Bambus und traditionellen Elementen verknüpft und allmählich in einen flotteren, moderneren und zirkuesken Takt übergeht. Es hätte uns kaum besser gefallen können. Wer 150 Sekunden übrig hat: ein Trailer.

NachtRex

Das Stadtzentrum ist nicht ganz definierbar (kein plaza mehr hier in Asien), aber reichlich geschmückt und ausgeleuchtet.

Kroko

Wir glauben, das ist kein Spaß mit dem Krokodil.

Pancakes

"Vietnamesische Eierkuchen" oder "Vietnamesische Pizza" oder "Gebackenes Reispapier" nennen sie es. Wir müssen folgende Strategie anwenden: erstmal zwei holen und verkosten. Und lassen uns dann noch vier weitere geben. Wieder eine Speise mehr auf der Guten Seite.

GrabMax

Das "Uber" hier heißt "Grab" und kann als Super-App alles, unter anderem Leute und Waren transportieren, Hotels reservieren und Essen liefern. Hier probiere ich zum ersten Mal aus, wie es ist, mit einem Moto-Taxi durch die Stadt gefahren zu werden. Der Verkehr wirkt auf der Straße nicht so chaotisch, wie wir es vom Bürgersteig aus wahrgenommen haben. Eine schöne Stadtrundfahrt bekomme ich. Wenn man so eine Fahrt durch den ausgeflippten Verkehr als must-do Touristen-Attraktion ausschreibt und anbietet, würden manche bestimmt auch 20€ bezahlen. Kostet aber nur einen.

MuseumHistory

Das "Museum der Geschichte Vietnams" kocht auch nur mit Wasser. Auch hier in Südostasien sind die ältesten Relikte menschlicher Besiedlung Steine, die erst im Laufe des Paläozoikums für das maxliche Auge als Faustkeile und Werkzeuge wahrnehmbar werden. Bronzetrommeln sind ein einzigartiges Merkmal der frühhistorischen vietnamesischen Kultur.

Buddha

Einen Raum weiter haben sie eine Mumie aufgebahrt, die mir den Mund etwas trocken werden lässt. In etwas hellerer Hautfarbe hätte sie auch in den Harry-Potter-Filmen als der Mann ohne Nase mitspielen können. Etwas merkwürdig finde ich, dass die Mumie offenbar erst im Jahr 1869 begraben wurde. Ab wann spricht man von Archäologie und nicht mehr von Grabschändung? Wir lernen auch: Buddhismus ...

Shiva oder wie man die S...

... und Hinduismus gaben sich im Mittelalter in Indochina den Staffelstab in die Hand. Für dieses Bild der tausendhändigen Bodhisattva musste ich mich von deutschen Rentnern einer Reisegruppe bitten lassen, für ihr eigenes Foto aus dem Weg zu gehen. Freundlich weltweit.

Drachenfrucht

Währendessen Talja so.

Wie oft haben wir uns schon gesagt: "Wenn man sie mal probiert, ist es kein Wunder, dass es diese und jene exotische Frucht nicht bis nach Europa geschafft hat."

Drache

Zurück zu mir. Überall Drachen. Ich freue mich über jeden einzelnen.

Kamikaze

Es ist mal wieder so weit. Wir haben uns umgeschaut und haben für den 16. Dezember einfach keine Alternative dazu gesehen, den ganzen Tag im Dam Sen Wasserpark zu verbringen.

Drachenrutsche

Meine größte Befürchtung war, dass die Rutschen zu läpsch wären. Ich werde gleich in der ersten vom brutalen Gegenteil überzeugt. Hier auf dem Bild zu sehen: die krumm-kurvige Drachenrutsche; die Rutsche, über die hinweg kurz vor Schluss ein anderes Rutschrohr auf 1m Höhe führt (ducken!) und die Trichterrutsche, in die man 30 Meter lang gerade und kompromisslos hineingeschleudert wird.

Wellenbad

Heute ist auch Zeit für etwas Wellness im Wellenbad und im Lazy River. Talja kommt mit auf die drei Reifenrutschen und widmet sich ansonsten eher dem maßvollen Leben.

StolzRutscheTreppe

Ich bin ganz froh, dass wir hier nicht am Tag nach dem Marathon sind, denn am Ende krabbele ich 2000 Stufen hinauf, um 22-mal dem Weg des Wassers zu folgen.

WegDesWassers

Wobei wir beim Thema wären. Wir machen den Aqua-Tag komplett und gehen ins Kino zu "Avatar - Weg des Wassers".
Über die doch wieder sehr amerikanische Kampfeswut kann man hinwegsehen, wenn man sich auf das brilliant gestaltete Universum unter der Meeresoberfläche einlässt, die dem Film in seinen meisten Teilen eine unvergesslich blau-leichte Aura verleiht. Wenn wir in einer Welt leben, in der man so ein Wunderwerk für unter 5 € schauen kann, ist doch nicht alles schlecht. Wenn ich nochmal eine Masterarbeit schreiben müsste - "Diversitätsanalyse der Fauna auf erdähnlichen Exoplaneten" wäre ein potentieller Titel.

durch unsere Gasse

Wir sind anfangs etwas holprig durch Ho-Chi-Minh-Stadt geirrt. Doch an all die Motorroller, die Ratten und die Gerüche der fremden Lebensmittel können wir uns gewöhnen. Hier gibt es charmante enge Gassen und hinter jeder Ecke wartet eine Überraschung. Und wäre jetzt nach der Großstadt nicht doch ein Kontrastprogramm gefällig? Ja, denken wir und buchen uns ein in ...