Titelbild

Santa Marta und Taganga - Buchten und Giraffen

von Max

30. Mai - 4. Juni 2022

Einen Tag nachdem Kolumbien gewählt hat und die Feierverbote und nationale Ein- und Ausreiseverbote wieder aufgehoben sind, ziehen wir weiter Richtung Norden. Santa Marta wird dabei die nördlichste Stadt auf unserer Reise in Südamerika sein. Ab hier geht's nur noch abwärts (südwärts).

Bus Fisch Kopf

Wenn wir nicht gerade ohne Bargeld unterwegs sind, können wir uns auf so einer 12-Stunden-Busfahrt drauf verlassen, dass wir uns bei einem längeren Stopp vollschlagen können. Des weiteren kann man davon ausgehen, dass das angebotene Menü jenseits des Fleisch-Reichs nicht mehr ganz so üppig aufgestellt ist. Was aber meistens geht, ist lokaler Fisch. Hier ist's wieder einer der bocachicOs (Kleinmünder..?), der auf meinen Teller gezappelt kommt. Die Limonade, die wir hier bestellen, ist ohne Ausnahme immer exzellent. Da muss es irgendeinen nationalen Konsens geben, dass man alle künstlichen Aromen und Süßungsmittel in die Plasteflaschen steckt und das Gute für die frischen Limos im Restaurant aufhebt.

Strand blank

Santa Marta ist vor allem wichtig als Eingangstor zum Tayrona-Nationalpark. Dort leben an der Karibikküste in unberührtem Küstenwald mehrere indigene Völker inmittens fabelhafter Strände. Jetzt ist es leider so, dass der gute Tayrona vom 1. bis 15. Juni zur Erholung für Touristen geschlossen wird. Hätten wir geahnt, dass Nationalparks manchmal für längere Zeit geschlossen werden, hätten wir uns vielleicht gekümmert, doch geahnt haben wir nichts.

Strand Max

Nun hatten wir genau noch einen Tag, um doch noch zum Park mit seinen Stränden zu kommen. Machen wir. Hier an der Bahia Concha, der Muschelbucht.

Beide Boot

Wir lassen uns auf eine Bootsfahrt ein, um zu einem anderen kleinen Strand zu kommen. Talja freut sich im Luca-Toni-Style.

Talja ohne Rückenschatten

An jenem Strand kann man dann schnorcheln gehen. Positiv: Es gibt Fische aller Coleur; Fische, die in Korallenlöcher hinein- un hinaushuschen; Fische, die in Schwärmen vorüberziehen; Fische, die sich im Strömungsschatten hinter großen Korallen treiben lassen. Außerdem sind die begrünten Hügel ringsum ein Traum.

Max Schnorchelausrüstung

Negativ: Das Schnorchelgebiet ist in relativ kleinem Maße mit Bojen begrenzt und neben dem Fischen liegt hier eine nicht zu vernachlässigende Anzahl an Homo Sapiens im Wasser. Was mich auch nachdenklich macht: Die Korallen hier sind nicht so farbenfroh wie noch in Mexiko. Ohne mich mit der Korallenhygiene auszukennen, würde ich fast sagen, dass sie eher tot als lebendig aussahen (grau statt bunt). Ich glaube nicht, dass dieses Riff hier nochmal 10 Jahre Tourismus überlebt. In Mexiko wurde noch darauf hingewiesen, dass man jegliches Sonnenschutzmittel (tötet Korallen) abwaschen muss, bevor man ins Wasser geht. Der Hinweis fehlt hier.

Uns Beide Kai SM

Santa Marta wird zum Hafen hin deutlich schöner. Man beachte: Taljas Kniebandage - hier noch als Provisorium.

Girafa con Gafa

Santa Marta als offizielle Partnerstadt unseres Blogs hat uns die Ehre erwiesen, in diesem netten Park am Hafen Steingiraffen zu platzieren. Mit unserer Sonnenbrille eine originale Jirafa con Gafas.

Max Wal

Und Wale!

Max Giraffe

Und noch mehr Giraffen!

Wandbild

Es ist nicht so, dass Santa Marta durch seine Schönheit besticht. Doch egal, wie klein und schäbig die Gasse, ein Wandbild ist sich nie zu schade, aufzuhübschen.

Max Gabo

Dann gibt es noch diesen Lebensstrahl von Gabriel Garcia Marquez, kolumbianischer Schriftsteller und Literatur-Nobelpreisträger seit 1982. Wir hatten vor 1-2 Jahren "100 Jahre Einsamkeit" gelesen. Diese Geschichte hallt noch lange nach, sodass uns auch sein Leben hier interessiert. Geboren wurde Gabo circa eine Stunde südlich von Santa Marta. Mit feinem Gespür könnte man in seinem Heimatort wahrscheinlich noch die Inspiration seines "Magischen Realismus" genanten Schreibstils erahnen.

Talja Sport

Etwas Sport fürs Knie. Solche Sportgeräte unter freiem Himmel finden wir hier sehr oft. Aufmerksame Beobachter stellen fest, dass sich Talja hier in der Zwischenzeit eine Bandage für ihr Knie zugelegt hat.

Max Spätzle

Wir haben durch eigenes Verschulden (kein Bargeld, nicht gekümmert, den ganzen Tag unterwegs, zu wenig gekocht) einige Tage nicht so besonders viel gegessen. Das holen wir hier nach: 500g Mehl und 10 Eier. Spätzleparty!

Talja Steigung

Nach zwei Tagen in Santa Marta verbringen wir noch drei Nächte im Nachbarort Taganga. Ein Bus schmeißt uns irgendwo auf der Straße raus. Dann wirds kriminell. Kein Überfall, aber ein Überberg. Eine Steigung, bei der jede Rolltreppe ihre liebe Mühe gehabt hätte. Es ist schwer zu beschreiben, wie weit es wirklich nach oben ging. Nach einigen uff kommen wir an einem Hostel vorbei. Unsers ists nicht, aber dann gleich? Gleich heißt dann der dreifache Weg. Als wir den Weg hier später ohne Backpacks hochlaufen, können wir gar nicht begreifen, wie wir das beim ersten Mal, vollbeladen, hinbekommen haben. Wir hatten auch gar nicht reserviert, aber es ist noch ein Zimmer frei. Wäre ja noch schöner.

Taganga Hostelblick

Die Klagen beim Hochstiefeln verwandelt sich in den Jubel bei dem Ausblick. Direkt davor gibt es auch noch einen warmen Pool.

Talja Santi

Mit zur Ausstattung gehören außerdem noch ein Hund (Rocco) und dieses Kind (Santi). Talja schließt gleich Kontakt. Wir spielen dann noch Tischtennis mit ihm (er steht dafür auf nem Stuhl), eine Tischtennisplatte gibt's hier nämlich auch noch.

Muneca

Das (moñona) wäre doch mal ein schöner Gegenstand für deutsche Kneipen oder Jahrmärkte. Man wirft 6 größere Medaillons und sammelt so viele Punkte wie möglich.

Talja Cocktail

Die Pension, in der wir hier drei Tage leben, bietet uns Frühstück, Abendbrot und Cocktails an. Wir probieren alles mal aus und sind mit den Cocktails mit Abstand am zufriedensten. Aus einer bescheidenen Stichprobe sind das hier sicher die besten Cocktails unserers Urlaubs. Glücklicherweise ist noch etwas Eis da. Zwischen einem heftigen Gewitter fällt hier nämlich auch mal der Strom im gesamten Dorf für den halben Tag aus.

Max wandert

Der Strand von Taganga ist nicht so. Gestern gar waren wir vom Pech verfolgt: Sowohl in Santa Marta ("Der Strand ist jeden ersten ersten Mittwoch jedes zweiten Monats geschlossen"!?) als auch in Taganga ("Es ist grade Flut.") wurden wir aus fadenscheinigen Gründen vom Baden zurückgepfiffen. Heute wandern wir entlang der Küstenhügel zum Strand der nächsten Bucht - Playa Grande.

Kakteen Bucht

Mir scheint es so, als würden auf den Nordseiten der pittoresken Berge Bäume und Sträucher wachsen und auf der Südseite Kakteen und Sträucher. Ob das sinnhaftig ist oder nur Einbildung, habe ich dann nicht weiter nachgeforscht.

Se feliz

"Sé feliz" - Sei glücklich. Ach so, na dann! Klar, machen wir!